MEIN COMEBACK ALS KONTERER. WENN EIN ALS ÜBERTRIEBEN EINGESCHÄTZTES SZENARIO VON DER REALITÄT ÜBERTROFFEN WIRD.

Dunkel, und das hat jetzt nichts mit dem Tischtennisspieler aus Vordernberg zu tun, dunkel werden sich manche Leserinnen und Leser erinnern, dass es auf der damals neuen Homepage der Tischtennis-Spielgemeinschaft Feldkirchen-Puch lange Zeit eine Rubrik mit dem Titel „Raimunds Konter“ gegeben hat. Der sportliche Leiter hat darin reflektiert, was in der steirischen Szene oder im eigenen Verein so abgeht und hat sich die eine oder andere Bosheit gegenüber dem Verband geleistet. Es hat im Jahr 2008 auch einen Konter gegeben, der sich mit der Zukunft des steirischen Tischtennis beschäftigt hat. In der Form, dass damals wahre Begebenheiten in leicht überhöhter Form in die damals ferne Zukunft des Jahres 2012 projiziert wurden (der alte Konter, manche haben behauptet er sei legendär, ist hier im Archiv übrigens nachzulesen). Nun, dieses Jahr 2012 ist mittlerweile erreicht und es gibt einen Punkt in der Geschichte von damals, den ich gerne herausgreifen möchte.

Ich habe in dem Szenario geschrieben, dass es SFP7 geschafft hat, 28 verschiedene Spieler einzusetzen. Damals hatte ich gedacht, dass das eine maßlose Übertreibung wäre. Nicht ahnend, dass ich von der Realität eingeholt werden sollte. Wahrscheinlich war es Gottes Strafe oder zumindest ein Hinweis, dass man nicht nur an die Landesligatruppe denken sollte, sondern auch den Breitensport im Auge haben sollte. Und SFP7, das ist wahrer Breitensport. Warum?

Ich war ein halbes Jahr Kapitän von SFP7. Kein Mensch kann sich vorstellen, was das bedeutet. Kapitän von SFP7 ist kein Nebenjob, den man mit drei Minuten Aufwand pro Woche erledigen kann. Kapitän von SFP7 zu sein, ist kein 40-Stunden-Job, neben dem man noch einer besser bezahlten Tätigkeit nachgehen kann. Kapitän von SFP7 zu sein, ist eine Lebensaufgabe, die kein ergänzendes Leben daneben erlaubt. Der Höhepunkt war ein Spiel, vor dem ich 13 Spieler kontaktiert habe, ob sie nicht vielleicht aushelfen könnten. Manche Vereine haben nicht einmal 13 Spieler, bei uns sind das nur die Ersatzleute der untersten Mannschaft SFP7! Das ist wirklich nicht übertrieben, sondern eine wahre Begebenheit!

Sollte SFP1 in den nächsten Jahren tatsächlich den Aufstieg in die Bundesliga schaffen, ich werde das Kind mit dem Vorstand gemeinsam schaukeln. Denn nichts kann dabei so kompliziert sein, als dass ich nicht schon schwierigeres bewältigt hätte. Keine ÖTTV-Lizenzierungsgebühr von 5800 Euro wird mich vor so große Probleme stellen, wie eine Mannschaftsaufstellung für SFP7 zu Stande zu bringen. Die Telefongebühren in meinem halben Jahr als Kapitän von SFP7 dürften ungefähr die gleiche Summe betragen haben wie es diese Lizenzierungsgebühr tut. Alles schon da gewesen. Man wächst mit der Aufgabe, heißt es. Ich hätte 2008 eher gedacht, einen Jugend-Nationalspieler herauszubringen, würde schwierig sein. SFP7 anzuführen, hat sich als größere Herausforderung dargestellt. . .

P.S.: Ich bin sehr froh, dass Marco Umgeher seinen Job als Kapitän von SFP7 wieder wahrnimmt. Niemand auf der Welt weiß besser als ich, welche Aufgabe das ist. Wobei es im letzten halben Jahr wohl etwas einfacher geworden sein dürfte.